In Berlin sorgt das Puppenbordell "Cybrothel" für Aufsehen, indem es Besuchern ermöglicht, sowohl verbal als auch physisch mit Sexpuppen zu interagieren, die durch künstliche Intelligenz (KI) angetrieben werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Puppen, die mit vorab aufgenommenen Stimmen antworten, nutzen diese Puppen eine von KI generierte Stimme. Dies markiert einen bedeutenden Schritt weg vom menschlichen Element hin zur Maschine. Doch die Integration von KI beschränkt sich nicht nur auf dieses Bordell; sie findet branchenweit Anwendung, insbesondere bei Sex-Chatbots, die von der neuen Technologie erheblich profitieren. Allerdings gibt es auch Bedrohungen durch Begleit-Apps, vor denen Experten warnen.
Gefahren durch Datensammlung in Begleit-Apps
Eine Untersuchung der "BBC" hat ergeben, dass kürzlich 225 Millionen Begleit-Apps aus dem Google Play Store heruntergeladen wurden. Das Problem dabei ist, dass die Entwickler dieser Apps häufig persönliche Daten sammeln und an Dritte verkaufen. Dieses Vorgehen birgt das Risiko, dass sensible Informationen weitergegeben werden. Dr. Kerry McInerney von der Universität Cambridge weist darauf hin, dass solche Praktiken dazu führen könnten, dass bestimmte Vorstellungen über Sexualität, die weibliche Lust mindern und nicht-heterosexuelle Sexualität ignorieren, weiter verbreitet werden. Untersuchungen von Mozilla zeigen, dass 90 Prozent der geprüften Chatbots in der Lage sind, persönliche Daten weiterzugeben oder zu verkaufen, während mehr als die Hälfte der Apps den Nutzern keine Möglichkeit bietet, ihre Daten zu entfernen.
Suchtgefahr durch KI-gestützte Erotikinhalte
KI-basierte Erotikangebote, wie etwa Chatbots, die in der Lage sind, mit Menschen zu kommunizieren, bergen ein erhebliches Suchtpotenzial. Besonders einsame Männer gelten als Hauptzielgruppe für Sex-Themen. Misha Rykov, ein Datenschutzforscher bei Mozilla, hebt hervor, dass besonders Menschen mit psychischen Problemen durch das hohe Suchtpotenzial Schaden nehmen könnten. Die fortschreitende Entwicklung und Verbreitung solcher Technologien erfordert daher eine sorgfältige Betrachtung der psychologischen Auswirkungen.