Personen mit begrenzter sexueller Erfahrung mögen SM (Sadomasochismus) oder BDSM hauptsächlich als Kategorien auf Pornografie-Webseiten kennen. Diese sexuellen Praktiken zeichnen sich vor allem durch ein Spiel mit Dominanz und Unterwerfung aus, wobei ein Machtungleichgewicht zentral steht. Oft, aber nicht ausschließlich, sind diese Aktivitäten mit Bestrafung und dem Genuss von Schmerz verbunden.
Die historischen Wurzeln von SM
Der Ausdruck "Sadomaso", eine Abkürzung für Sadomasochismus, entstand bereits im 19. Jahrhundert und wird häufig mit dem französischen Autor Marquis de Sade in Verbindung gebracht, dessen Werke den Genuss durch Schmerzzufügung thematisierten. Sadismus beschreibt dabei das Zufügen, während Masochismus das Erleiden von Schmerzen meint. Die genauen Gründe für den Lustgewinn durch diese Praktiken sind jedoch komplex und wurden unter anderem von Sigmund Freud, einem Pionier der Tiefenpsychologie, untersucht, der diese Neigungen als krankhaft und auf Entwicklungsstörungen in der Kindheit zurückführbar einstufte.
Dennoch hat die breite Anziehungskraft dieser sexuellen Vorlieben zu einer zunehmenden Akzeptanz geführt, wobei BDSM von einigen sogar als eigene sexuelle Identität angesehen wird, vergleichbar mit der Homosexualität.
Die Differenzierung zwischen BDSM und SM
BDSM, ein Akronym für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism, gilt als eine spezifische Untergruppe von SM. Ein Schlüsselelement hierbei ist "Bondage", das Fesseln impliziert, was in diesen Rollenspielen oft zur völligen Wehrlosigkeit des "Opfers" führt. Spanking, oder das Schlagen mit einer Peitsche, gehört ebenso zu den populären Praktiken, wobei die Peitsche nur eines von vielen Werkzeugen ist, die für diese intensiven erotischen Spiele verwendet werden.
Die Rollen von Dominanz und Unterwerfung
In vielen Beziehungen existiert ein natürliches Machtgefälle, das jedoch nicht direkt mit SM oder BDSM in Verbindung steht. Innerhalb dieser Praktiken wird zwischen devoten (unterwürfigen) und dominanten (kontrollierenden) Rollen unterschieden, wobei der dominante Part Freude daran findet, Macht auszuüben und zu "geben", während der devote Part genau das Gegenteil bevorzugt.
SM und BDSM innerhalb von Beziehungen
Obwohl viele Menschen eine Neigung zu SM oder BDSM verspüren, kann die Integration dieser Praktiken in eine Beziehung herausfordernd sein. Dies liegt nicht zuletzt an der Notwendigkeit, dass beide Partner die entsprechenden devoten oder dominanten Neigungen teilen müssen. Personen, die ihre Fantasien in diesem Bereich erkunden möchten, wird geraten, sich auf dieses Experiment einzulassen.
Die Priorität der Sicherheit
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Grenzen abgesteckt und ein "Safeword" vereinbart wird, um bei zu starken Schmerzen oder Unbehagen die Handlung sofort zu stoppen. Die BDSM-Gemeinschaft betont die Prinzipien von SSC: Sicher, Sane und Consensual (sicher, vernünftig und einvernehmlich), um sowohl physische als auch psychische Sicherheit zu gewährleisten.
Das Kennenlernen von SM-Partnern
Die Frage, wie man einen geeigneten Partner für solche Praktiken findet, führt oft zu Casual Dating-Portalen, die auf unverbindliche sexuelle Begegnungen spezialisiert sind. Diese Plattformen ermöglichen es, offen über solche speziellen Interessen zu sprechen, ohne befürchten zu müssen, dass der andere Teil negativ reagiert.