Unsere Wege haben sich mit Thomas Schreiber von der auf erotische Websites spezialisierten Agentur mit dem passenden Namen "erotik-webagentur.de" gekreuzt. Und Thomas stand uns Rede und Antwort rund um seine Arbeit und darauf, worauf es bei der Erstellung von erotischen Websites ankommt.

Erotische Websites sind ja eine ziemlich spitze Nische. Was hat Dich genau an diesem Markt gereizt?
Gerade weil es eine spitze Nische ist, ist sie so spannend. In kaum einem anderen Bereich treffen Technik, Design, Psychologie und Geschäftsmodell so direkt aufeinander wie in der Erotikbranche.
Mich reizt die Herausforderung, digitale Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch sauber laufen, sondern auch wirklich verkaufen - trotz aller Besonderheiten dieser Branche. Außerdem schätze ich es, mit Kunden zu arbeiten, die mutig sind, neue Wege gehen, sich absolut outen und klare Ziele haben.
Zwischen Branding, User Experience und Erotik: Wo liegen für Dich die größten Herausforderungen beim Design?
Die größte Herausforderung liegt darin, Erotik so zu präsentieren, dass sie hochwertig wirkt - ohne plump oder billig zu erscheinen. Das richtige Branding sorgt dafür, dass die Seite überhaupt ernst genommen wird.
Die User-Experience entscheidet dann, ob jemand bleibt - oder nach drei Sekunden wieder wegklickt. Es geht darum, eine Balance zu finden: zwischen visuellem Reiz, technischer Funktionalität und klarer Führung durch die Seite. Der Nutzer soll sich wohlfühlen, Vertrauen aufbauen und im besten Fall direkt kaufen oder abonnieren. Und genau dieses Spannungsfeld macht es für mich so spannend.
Wie schaffst Du es, Erotik stilvoll und modern zu inszenieren - ohne in Klischees oder Kitsch abzurutschen?
Indem ich zuerst auf den Menschen schaue, nicht auf die nackten Fakten. Ich will wissen: Wer steckt hinter dem Projekt? Was ist das Ziel? Welche Zielgruppe soll erreicht werden - und wie tickt die Zielgruppe? Wenn man das ernst nimmt, entsteht automatisch etwas Individuelles und Stilvolles.
Ich arbeite mit klaren Linien, hochwertigen Bildern, guter Typografie und einem Design, das mehr andeutet, als zeigt. Weniger Rotlicht-Ästhetik, mehr Klasse und Selbstbewusstsein. Es geht nicht darum, alles aufzureißen, sondern Spannung aufzubauen.
Gab es einen Moment, in dem Dir klar wurde: "Genau das ist meine Nische"?
Ja, den Moment gab es tatsächlich. Ich habe anfangs noch ganz klassisch alles Mögliche gemacht - vom Zahnarzt bis zum Friseursalon. Aber als das erste Projekt aus dem Erotikbereich kam, hat's bei mir Klick gemacht. Die Anforderungen waren direkter, das Feedback ehrlicher, und die Wirkung meiner Arbeit war sofort messbar. Kein endloses Warten auf Entscheidungen, kein Hochglanz-Marketing-Gerede - sondern: funktioniert es oder nicht? Genau das liegt mir.
Ich habe gemerkt: Hier kann ich mit klarem Konzept, guter Technik und dem richtigen Gespür für Ästhetik richtig was reißen. Und seitdem war klar - das ist meine Spielwiese. Es gibt auch einen historischen Hintergrund, dies kann man hier, in einem anderen Interview mit mir, nachlesen: https://german-adult-news.com/interviews/erotik-webagentur-2024.html
Erotik hat viele Facetten - wie spiegelt sich diese Vielfalt in Deinen Projekten wider?
Genau das macht meinen Job so spannend: Kein Projekt ist wie das andere. Es gibt Anbieter, die klar in Richtung High-End-Luxus gehen - mit stilvollem Webdesign, diskretem Auftritt und Abo-Modell. Andere wiederum wollen Reichweite aufbauen, performancebasiert arbeiten oder mit Live-Inhalten spielen. Manche zielen auf Paarberatung, manche auf Solo-Inhalte, manche auf Community-Building. Sogar einen Buchautor habe ich schon glücklich gemacht.
Die Vielfalt steckt also nicht nur im Inhalt, sondern auch in der Technik dahinter. Mein Anspruch ist: Jede Seite muss sich anfühlen, wie ein Unikat - weil jeder Kunde ein eigenes Konzept benötigt.
Was machen andere Agenturen oft falsch, wenn sie versuchen, im Erotikbereich Fuß zu fassen?
Viele unterschätzen den Markt komplett - oder nehmen ihn nicht ernst genug. Da wird dann irgendein Standard-Template drübergestülpt, ein bisschen Rot, ein paar Kurven - und fertig. Aber so funktioniert das nicht mehr. Erotik braucht Fingerspitzengefühl, technisches Know-how und ein Verständnis dafür, wie Menschen ticken, die Geld für Inhalte oder Erlebnisse ausgeben.
Und: Der Markt ist knallhart, da reicht kein hübscher Look. Wer keine durchdachte User Journey, stabile + hochkonvertierende Payment-Lösung und schnelle Ladezeiten liefert, ist schnell raus. U. a. deshalb gibt es auch nicht so viele professionelle Anbieter in dieser Branche.
Viele verbinden Erotik im Netz immer noch mit Schmuddelecken. Wie gehst Du mit solchen Vorurteilen um - oder ignorierst Du sie einfach?
Ich ignoriere sie nicht - ich nehme sie als das, was sie sind: ein Relikt aus einer anderen Zeit. Natürlich gibt's da draußen noch Schmuddelecken. Aber genauso gibt's heute anspruchsvolle Plattformen, professionelle Anbieter und Kunden, die Wert auf Qualität und Diskretion legen. Mein Job ist es, genau diesem Teil der Branche eine Bühne zu geben.
Wenn ich mit gutem Design und smarter Technik dazu beitragen kann, dass Erotik online endlich wie ein ernst zu nehmender Markt wahrgenommen wird, dann habe ich alles richtig gemacht. Und wer das immer noch belächelt - der hat das Potenzial einfach nicht verstanden.
Wie wichtig ist Authentizität in Deiner Arbeit - bei den Inhalten, beim Design, beim Umgang mit Kund*innen?
Authentizität ist das A und O - gerade in der Erotikbranche. Menschen merken sofort, ob etwas echt ist oder nur eine Fassade. Das gilt für die Inhalte, für das Design, aber auch für die Kommunikation mit meinen Kunden. Ich arbeite nicht mit Show, sondern mit Substanz.
Wenn ein Projekt keine klare Haltung hat, wirkt es beliebig - und das funktioniert online nicht mehr. Ich will, dass sich jedes Projekt echt anfühlt: technisch sauber, optisch stark und inhaltlich ehrlich. Wer sich verstellt, verkauft nicht. Punkt.
Was unterscheidet eine erfolgreiche Erotik-Seite von einer, die sofort in der Masse untergeht?
Erfolgreiche Seiten haben ein klares Konzept, eine spitze Zielgruppe und eine durchdachte Nutzerführung - ohne Ablenkung, ohne unnötigen Ballast. Sie wissen, was sie wollen und was ihre Besucher erwarten. Dazu kommt: saubere Technik, schnelle Ladezeiten, mobile Optimierung und eine Payment-Lösung, die wirklich funktioniert.
Was viele unterschätzen: Vertrauen ist in dieser Branche alles. Wenn das Design billig wirkt oder die Seite oder das Payment nicht richtig funktionieren, ist der Kunde weg - und kommt auch nicht wieder. Erfolg kommt nicht durch Masse, sondern durch Qualität und ein sauberes Setup.
Wie tief tauchst Du selbst in die Inhalte ein, um ein gutes Gespür für die Zielgruppe zu bekommen?
Ich tauche genauso tief ein, wie es nötig ist, um die Zielgruppe wirklich zu verstehen - und zwar ohne Vorurteile. Ich analysiere Inhalte, schaue mir Nutzerverhalten an, spreche mit den Betreibern und wenn möglich, auch mit Performern. Ich will wissen: Was bewegt die Menschen? Was triggert sie? Was schreckt sie ab? Nur so kann ich ein Design und eine Struktur entwickeln, die wirklich funktioniert. Es geht nicht darum, alles selbst zu erleben - aber sehr wohl darum, echtes Interesse zu zeigen. Wer das nur oberflächlich macht, verfehlt den Kern.
Gibt es technische oder rechtliche Besonderheiten, auf die man bei Erotik-Websites besonders achten muss?
Definitiv. Im Erotikbereich gelten besondere Anforderungen - technisch und rechtlich. Wer hier nicht sauber arbeitet, riskiert rechtliche Konsequenzen. Dazu kommt das Thema Payment - und da trennt sich die Spreu vom Weizen. Viele Anbieter lehnen Erotik-Projekte ab oder sind instabil. Deshalb arbeite ich mit Netfield Media als Merchant of Record - eine professionelle Lösung, die rechtlich sicher, diskret und verlässlich funktioniert.
In Kombination mit dem NetfieldCMS habe ich ein System an der Hand, das speziell für den Erotikbereich entwickelt wurde: flexibel, skalierbar, rechtssicher. Damit lassen sich sowohl Performer-Plattformen als auch klassische Content-Seiten aufbauen - inklusive Abo-Modellen, Video-Shop und Live-Features, wie Chat & Cam. Wer in diesem Markt bestehen will, benötigt solche Speziallösungen - sonst wird's teuer oder endet im Stillstand.
Welche Funktionen oder Features sind in der Szene inzwischen Standard - und was sind echte Wow-Effekte?
Zu den heutigen Standards zählen ganz klar: Mobile-Optimierung, DSGVO-Konformität und eine stabile Payment-Lösung. Abo-Modelle, Performer-Profile mit interaktiven Features wie: Chat, Sprachnachrichten und echte Sprachtelefonie - angelehnt an WhatsApp, aber zuzüglich direkter Monetarisierung - sollten mittlerweile selbstverständlich sein.
Der Unterschied zeigt sich bei den echten Wow-Effekten: Live-Streaming mit direkter Bezahlung, echtes VoD-Video, Wunschlisten, 1-zu-1-Chats und Cam - kombiniert mit einem durchdachten Backend, das dem Betreiber volle Kontrolle gibt. Genau hier spielt das NetfieldCMS seine Stärken aus: Modular aufgebaut, flexibel erweiterbar und technisch stabil - ohne dass die Seite überladen wirkt. Ziel ist, dass Nutzer denken: "Wow, das läuft sauber und wirkt professionell" - und eben nicht: "Schon wieder so ein 08/15-Auftritt, der nicht konvertiert."
Wenn Erotik zur Marke wird: Wie hilfst Du Deinen Kund*innen dabei, sich klar zu positionieren - jenseits von "nackt"?
Genau da beginnt meine eigentliche Arbeit. Denn "nackt" reicht heute nicht mehr. Ich helfe meinen Kunden, ihre Persönlichkeit, ihr Konzept und ihre Zielgruppe so klar herauszuarbeiten, dass am Ende eine Marke entsteht, die Wiedererkennungswert hat - und Vertrauen aufbaut. Wir sprechen über Werte, Stil, Tonalität, visuelle Sprache - und überlegen gemeinsam: Was macht dich besonders? Wofür willst du stehen? Daraus entsteht dann ein individuelles Branding - vom Logo über das Design bis hin zur Nutzerführung. In der Erotikbranche gewinnt nicht, wer am meisten zeigt - sondern wer am besten verstanden wird.
Du positionierst Dich ganz bewusst in dieser Branche. War das jemals ein Risiko für Dich - oder eher ein klarer Vorteil?
Am Anfang war es definitiv ein mutiger Schritt - weil viele die Branche nicht ernst nehmen oder unterschätzen. Aber für mich war's kein Risiko, sondern eine bewusste Entscheidung. Ich wusste: Wenn ich mich positioniere, dann richtig. Und gerade weil viele einen Bogen um das Thema machen, ist hier noch viel Platz für Qualität, Klarheit und echte Professionalität. Das war mein Vorteil - und ist es bis heute. Ich bekomme spannende Projekte, arbeite mit authentischen Menschen, die etwas aufbauen wollen, und kann zeigen, dass Erotik im Netz mehr kann als Klischees. Für mich war's der beste Schritt, den ich machen konnte.
Gibt es ein Projekt, auf das Du besonders stolz bist - und wenn ja: Was macht es für Dich so besonders?
Ja, es gibt ein Projekt, das mich bis heute begleitet: Eine Plattform für eine unabhängige Performerin, die von Anfang an eine echte Marke aufbauen wollte - mit klarer Haltung, hochwertigem Content und einem Abo-Modell, das funktioniert. Wir haben das komplette Branding entwickelt, das Design, die Technik und das Payment mit dem NetfieldCMS aufgesetzt.
Besonders stolz bin ich auf das Ergebnis, weil sie damit nicht nur erfolgreich ist, sondern sich komplett selbstbestimmt und professionell am Markt positioniert hat. Genau solche Projekte zeigen, was möglich ist, wenn Konzept, Technik und Persönlichkeit zusammenkommen.
Unser Interviewgast: Thomas Schreiber

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